Rothirsch

Im Park leben ca. 160 Rothirsche. Die Männchen (Hirsche) leben den größten Teil des Jahres in Gruppen, die wir Rudel nennen. Die Weibchen, Hirschkühe, leben zur gleichen Zeit ebenfalls in Rudeln, gemeinsam mit ihren Kälbern und einjährigen Hirschen. Die Hirschkühe tragen übrigens kein Geweih.

Rothirsche sind Herbivoren, also Pflanzenfresser. Sie ernähren sich u. a. von Gras, Heide, Baumrinde, Knollen, Wurzeln, Früchten, Samen, Knospen, Schösslingen sowie vom Laub der Bäume.

Brunftzeit

Kurz vor der Brunftzeit, die jedes Jahr im September liegt, wird alles anders: Die Männchen verlassen ihr Rudel und machen sich alleine auf den Weg. Dieses Verhalten wird durch eine Änderung des Hormonhaushalts hervorgerufen. Das Testosteron, das durch ihren Körper strömt, bewirkt auch äußerliche Veränderungen. Sie werden muskulöser und um den Hals bilden sich längere Haare.

Die dann solitär (alleine) lebenden Hirsche machen sich auf die Suche nach Weibchen. Dabei versuchen sie, Konkurrenten mit einer Art Gebrüll, dem sog. Röhren, zu beeindrucken. Man könnte es als eine Lautäußerung beschreiben, die zwischen dem Gebrüll eines Löwen und eines Stiers einzuordnen ist. Mitunter kommt es zwischen zwei Hirschen zu einem Kampf, der auch hart ausfallen kann. Je größer der Harem ist, den ein Hirsch ergattern kann, desto mehr Nachwuchs kommt im darauf folgenden Jahr. Die Kälber werden Ende Mai, Anfang Juni geboren.

Jedes Jahr im September besuchen zahlreiche Naturliebhaber den Park, in der Hoffnung, etwas von den Ritualen zu erleben, die für die Brunftzeit kennzeichnend sind. Die besten Stellen dafür sind die Wildbeobachtungsplätze. Im September werden Brunftexkursionen veranstaltet, bei denen sich die Teilnehmer unter Leitung eines Naturführers auf den Weg machen.