Baummarder

Der Baummarder ist vom Format her einer Hauskatze ähnlich, hat jedoch wesentlich kürzere Beine. Der stark behaarte, buschige Schwanz nimmt nahezu ein Drittel seiner Gesamtlänge ein. 

Damit kann der Baummarder gut sein Gleichgewicht bei der Verfolgung eines Beutetiers in den Bäumen halten. Der Baummarder hat einen spitzen Kopf und recht große Ohren. Die Beine und die Schnauze sind fast immer dunkler als das kaffee- bis rotbraune Fell mit graubraunem Unterfell. Auffallend ist der gelbe, manchmal fast weiße Kehlfleck.

Der Baummarder ist das einzige Säugetier, das in der Lage ist, ein Eichhörnchen durch die Baumkronen zu verfolgen und zu fangen. Dabei kann er meterweite Luftsprünge machen. Wenn er fällt, landet er immer auf seinen Pfoten. Diese energieaufwändige Jagd gehört jedoch gewiss nicht zu seiner täglichen Routine. Der Baummarder ist somit auch eher als Erkunder denn als Jäger in seinem Territorium unterwegs und sammelt seine Nahrung, indem er zu sich nimmt, was er gerade vorfindet. Sein Essen besteht aus Insekten, Vögeln und Eiern, kleinen Säugetieren (von der Maus bis zum Kaninchen), Aas und gelegentlich einem Eichhörnchen. Im Spätsommer und Herbst frisst der Baummarder zahlreiche Beeren und Früchte.

Die Paarungszeit dauert von Juli bis Mitte August. Die verlängerte Tragezeit dauert 8 bis 10 Monate. Nach der Befruchtung teilt sich die Eizelle mehrmals und geht dann in eine Ruhephase. Erst gegen Januar nistet sich die Eizelle in der Gebärmutterwand ein und ab Ende Februar-März entwickelt sich der Embryo weiter. Die Jungen werden in der Zeit von Ende März bis Ende April geboren. Die Anzahl der Jungtiere variiert von 1 bis 5.

Anfangs sind die Jungtiere noch blind und kahl. Nach 5 Wochen öffnen sich die Augen und die Tiere begeben sich auf Entdeckungstour in ihrem Lebensraum. Am Ende des Sommers sind die Jungtiere ebenso groß wie ihre Mutter, doch ihr Fell bleibt noch eine Weile heller und wolliger als das eines erwachsenen Tieres. Ab September leben sie selbstständig.